Autonomie am Arbeitsplatz - Jeder nach seiner Façon
Nachdem der Arbeitnehmer immer mehr in den Vordergrund rückt, wenn es um Arbeitsplätze und das Gewinnen aber auch den Erhalt von Talenten geht, ist auch die Frage nach den Arbeitsmethoden relevant geworden. Denn Unternehmen, bei denen viele beziehungsweise individuelle Wege nach Rom führen, schaffen grundsätzlich ein positives Arbeitsklima. Wie Autonomie am Arbeitsplatz aussehen kann und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringt, erfahren Sie hier.
Transparenz: Neben einer offenen Kommunikation ist auch Transparenz, gerade aus der Führungseben wichtig. Mitarbeitern sollte klar kommuniziert werden, was die Ziele für den Einzelnen aber auch das Unternehmen selbst sind. So schafft man Vertrauen und ein Zugehörigkeitsgefühl, was Mitarbeiter loyal an die Firma bindet. Führungskräfte sollten dabei auch offen für Kritik und Ideen aus der Mitarbeiterschaft sein und den Austausch wertschätzen.
Von überall: Nicht alle Berufe erfordern zwingend eine (ständige) Präsenz im Büro. Arbeitgeber, die das anerkennen und Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihre Arbeit von einem anderen Ort auszuüben, sind klar im Vorteil. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten und digital aufgestellten Teams, ist es oftmals egal, wo der Mitarbeiter seinen Laptop aufklappt. Als Add-on ist auch die Möglichkeit, aus dem Ausland zu arbeiten – zumeist auf Zeit – eine willkommene Option.
Flexible Arbeitszeiten: In der flexiblen Arbeitszeitgestaltung geht es darum, dass Arbeitnehmer selbst entscheiden, wann der Arbeitstag beginnt, wann er endet und wann Pausen eingelegt werden. Das erleichtert, das Privatleben leichter in Einklang mit dem Berufsleben zu bringen. Arzttermine, Kitaferien, kranke Kinder – alles, was einen klassischen Arbeitstag durchbricht, kann zu Stress führen. Wenn Arbeitnehmer hier nun die Freiheit haben, eigenständig ihre Arbeitszeit einzuteilen und Arbeitsstunden zum Beispiel am Abend oder frühen Morgen nachholen können, wirkt sich das positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus.
Offenheit: Wenn strikte Reglungen fallen, ist eine offene Kommunikation unerlässlich. Gerade zu Beginn der Umstellungen, kann es vorkommen, dass Probleme aufkommen. Wer hier frei über Fehler und Learnings spricht und auch in der Chefetage auf offene Ohren trifft, kann viel lernen. Auch der Austausch mit Kollegen ist wichtig. Am besten wartet man nicht, bis der Frust groß ist, sondern spricht Dinge direkt und klar an, sodass gemeinsam an Verbesserungen in Arbeitsabläufen gearbeitet werden kann.
Zielorientiertes Arbeiten: Weg von Präsenzüberwachung und der Meinung, dass nur wer da ist, auch wirklich arbeitet. Um das zu schaffen, ist die Ausrichtung der Arbeit relevant. Wer seinen Mitarbeitern klare Ziele gibt und die Arbeitsleistung am Erreichen ebendieser misst, vergibt gleichzeitig die Freiheit, den Weg dorthin den Mitarbeitern zu überlassen. Wie und wann dieser seine Arbeit erledigt, liegt damit voll und ganz bei ihm und dem Team. So wird das Absitzen von Arbeitszeit und gleichzeitig die Frustration darüber verhindert und mit Sinnhaftigkeit konnotiert.
VORTEILE für Autonomie am Arbeitsplatz
Produktivitätssteigerung: Wer eigenverantwortlich arbeitet, tut dies meist effizienter und trägt so zur Produktivität des Unternehmens bei.
Hohe Mitarbeiterzufriedenheit: Wenn Mitarbeiter freier arbeiten dürfen und Eigenverantwortlichkeit eine große Rolle spielt, sind sie erwiesenermaßen zufriedener mit ihrer Arbeit, was sich wiederum positiv auf das Unternehmen im Allgemeinen auswirkt.
Motivation: Eigenverantwortlichkeit bringt Wertschätzung des Einzelnen mit sich. Wer dem also dem eigenen Unternehmen wichtig ist, arbeitet motivierter.
Selbstwirksamkeit: Freie Entscheidungen in Bezug auf die eigene Arbeit, fördert ein Bewusstsein über die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten.
Innovation: Bei Freiräumen ist oft auch Platz für neue Ideen und Kreativität. So kann sich auch das Unternehmen weiterentwickeln, wenn Mitarbeiter entsprechend Gehör finden.
NACHTEILE für Autonomie am Arbeitsplatz
Überforderung: Wenn von heute auf morgen Systeme umgestellt werden und die Kommunikation dazu mangelhaft ist, können manche Mitarbeiter sich schnell überfordert fühlen und so schlechtere Arbeit leisten.
Schwierigkeiten im Team: Bei Vergleichen, wer wie wann und wo arbeitet, kann Neid im Team entstehen. Etwa wenn eine Person schneller mit seinen Aufgaben fertig ist, als eine andere und dadurch mehr Freiheiten entstehen.
Unternehmensrisiko: Autonomie sollte immer auch kommunikativ begleitet werden, sodass mögliche Fehleinschätzungen im freien Arbeiten schnell abgefangen werden können.
Arbeitsvernachlässigung: Manche Mitarbeiter brauchen klare Strukturen und Regeln, um ihre Arbeit gewissenhaft zu erledigen. Bei zu viel Freiraum und unklarer Zielsetzung kann es daher passieren, dass Arbeiten nicht erledigt werden.
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