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Beziehung: Liebeskummer sei wie eine Sucht, sagen Experten – Ablenkung helfe wesentlich
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© dpa-tmn/Zacharie Scheurer

Leidet Mann anders? Wie man Liebeskummer bewältigt

Wussten Sie, dass Liebeskummer-Schmerzen so heftig sind wie Zahnschmerzen – für Männer wie für Frauen? Eine Expertin erklärt, was hilft, wenn es richtig weh tut.

Geht eine Beziehung in die Brüche, ist die Welt von heute auf morgen aus den Fugen. Der Schmerz um die verlorene Liebe ist einer der fiesesten überhaupt, aber jeder verarbeitet ihn anders. Der eine futtert sich rund, die nächste bricht immer wieder in Tränen aus oder man leidet vielleicht öffentlich und postet auf Social-Media-Kanälen Pärchenfotos aus verliebten Zeiten.

Trauern Männer wirklich anders?

Dabei fällt auf, dass Männer und Frauen unterschiedlich mit Trennungen umgehen. „Da ist was dran“, sagt die Hamburger Buchautorin Tina Bremer-Olszewski. Die Liebeskummer-Expertin, die früher auch im Dr.-Sommer-Team der „Bravo“ gearbeitet hat, gibt Tipps zum Umgang mit Liebeskummer. Natürlich sei das erst mal eine Typfrage, aber generell könne man schon sagen, dass Männer dazu neigen, in sich zu gehen und das mit sich ausmachen, während Frauen sich tendenziell lieber mitteilen möchten und sich einer engen Freundin anvertrauen. Männer blieben eher zu Hause und manche versuchten, ihren Schmerz zu betäuben. Der Hintergrund sei, dass das Verliebtsein das gleiche Zentrum im Gehirn aktiviere wie das Suchtzentrum, weiß die Expertin. Das Gehirn versteht bei einer Trennung nicht, dass da nun kein Nachschub der Droge mehr kommt und das lässt viele Menschen dumme Sachen machen, wie nachts betrunken der Ex-Liebe texten.

Ablenkung ist die beste Strategie

Menschen entwickeln auch ganz unterschiedliche Strategien, um den Kummer zu bewältigen: So passiert es, dass der eine pausenlos isst und der andere gar nichts mehr essen kann. Einer betrinkt sich, der andere hört auf damit. Wieder andere machen ganz viel Sport. „Bleibt man in seinen 4 Wänden und ergibt sich seinem Schmerz, registriert das Gehirn pausenlos, dass der Suchtstoff, der einem so gut getan hat, nicht mehr da ist“, sagt die Expertin. Deshalb ist Ablenkung das allerbeste Mittel. Was immer hilft, ist Treffen mit Freunden, Reisen mit Freunden, Sport machen. Dann hilft einem die Zeit, die Ex-Liebe immer weniger zu vermissen, denn das Gehirn begreift nach und nach, dass da nichts mehr kommt.

Erinnerungen seien pures Gift für Liebeskummer

Was laut der Expertin beide Geschlechter betrifft und man auf gar keinen Fall tun sollte, ist, die Ex-Liebe anzurufen, sich alte Liebesbriefe oder -Mails reinzuziehen, sich immer wieder gemeinsame Fotos aus besseren Zeiten anzuschauen, am T-Shirt der Partnerin oder des Partners zu schnüffeln. „Gift ist alles, was erinnert“, sagt remer-Olszewski. Es ist auch keine gute Idee, auf Social-Media-Kanälen ständig zu schauen, was der oder die Ex gerade macht. Am besten ist es, dem einst so geliebten Menschen gleich ganz zu entfolgen, ihn zu blockieren, den Feed zu löschen. Es gibt dafür sogar Apps, die automatisch auf allen Fotos die betreffende Person entfernen können. „Denn das ist wie bei einer Diät. Die funktioniert auch nicht, wenn ich daheim jede Menge Chips und Süßigkeiten habe. Die Hemmschwelle ist größer, wenn wir so etwas entfernen – bei Liebeskummer und Trennungsschmerz sind das eben auch Klamotten vom Ex, sagt die Expertin. Die US-Anthropologin und Liebesforscherin Helen Fisher hat in Studien herausgefunden, dass der Liebeskummer-Schmerz dort stattfindet, wo wir auch Zahnschmerzen haben. Und der ist ja bekannt für einen heftigen körperlichen Schmerz. Und das Schlimme ist, dass man Liebeskummer-Schmerz immer wieder aktivieren kann, auch nach Jahren noch. Also weg mit allen Erinnerungen. (dpa/tmn)

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