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Gesundheit: Es gibt mehrere Möglichkeiten eine Auszeit vom Job zu nehmen – Sabbatjahr ein bewährtes Modell
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© dpa-tmn/Christin Klose

Ausgebrannt? So finden Sie den Weg in die Auszeit

Wer sich im Job kaum noch belastbar fühlt und sich auch in der Freizeit nicht mehr erholen kann, sollte die Symptome ernst nehmen. Manchmal kann eine Auszeit helfen. Doch wie kommt man an die ran?

Ein Burn-out beginnt oft schleichend. „Ich habe immer wieder mit Menschen zu tun, die sich entweder ausgebrannt fühlen oder es gar nicht so weit kommen lassen wollen“, sagt Coachin Nathalie Krahé. Die Diplompsychologin berät Betroffene dann für ihren weiteren Weg. Wie der aussehen kann, hängt natürlich von den individuellen Umständen ab. Eine Option kann aber eine Auszeit sein, in der Atem geschöpft wird – oder in der man sich neu orientiert. Und die wird besser freiwillig und geplant genommen – als später unfreiwillig, wenn man völlig aus der Bahn geworfen ist.

Mit Planung: Ein Sabbatjahr machen

Denkbar ist etwa ein Sabbatjahr. In der klassischen Variante spart man hier meist Zeit oder Geld an, um für eine bestimmte Zeitspanne frei zu haben. Danach kehrt man wieder in den Job zurück. Wer als Lehrkraft, im Öffentlichen Dienst oder im kirchlichen Bereich tätig ist, findet solche Modelle oft schon vor. Ansonsten gibt es kein Recht auf eine Auszeit. Sie muss dann individuell ausgehandelt werden. Ausrechnen sollte man sich bei der Planung aber in jedem Fall: Was kann ich mir leisten? Eine Option: Arbeitnehmer leisten über Jahre mehr Arbeitszeit, als sie bezahlt bekommen, und sparen sich so eine Art Guthaben ihrer Zeit an. Diese können sie dann später einlösen, je nachdem etwa mit einem Vierteljahr oder einem halben Jahr Auszeit. Bei der Teilzeitvariante wird hingegen eine gewisse Zeit mit reduziertem Lohn gearbeitet, um in der freien Zeit ebenfalls ein reduziertes Gehalt zu bekommen. Sabbatjahr-Coach Andrea Oder nennt ein Beispiel: „Sie bekommen 3 Jahre 83 Prozent des Gehalts, arbeiten davon 2,5 Jahre voll und haben dann 6 Monate frei.“ Der Vorteil bei diesem Modell: Man ist die ganze Zeit über kranken- und sozialversichert. Oft findet sich für eine Auszeit aber auch eine niedrigschwelligere Lösung, weiß Andrea Oder aus der Praxis. „Manch einer ist bei mir aus der Tür gegangen und hat festgestellt: Ich habe noch einige Überstunden. Wenn ich nächstes Jahr mit meinem Jahresurlaub kombiniere, kann ich mir ein paar Monate Auszeit gönnen.“ Lässt sich diese in eine Zeit legen, in der im Job ohnehin eher Flaute ist, können womöglich auch Arbeitgeber schneller überzeugt werden.

Pause zwischen 2 Jobs einlegen

So oder so: Wer erschöpft in seine Auszeit geht, sollte diese nutzen, um die leeren Batterien wieder aufzuladen. Die Wege sind ganz individuell. Es muss nicht immer die spektakuläre Weltreise sein. „Vielleicht tun mir bestimmte Praktiken gut, wie Yoga oder Meditation. Oder ich engagiere mich in einem praktischen sozialen Projekt als Kontrast zum Bürojob“, schlägt Nathalie Krahé vom Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) vor. Manchmal reichen einige Wochen, um mit neuer Energie in die Arbeit zu starten. Manchmal ist aber auch schon mit dem Wunsch nach einer Auszeit klar: Dieser Job ist nicht mehr der richtige. Laut Nathalie Krahé macht der aktuell sehr arbeitnehmerfreundliche Arbeitsmarkt Stellenwechsel gut möglich. Und wer nicht direkt von einem in den nächsten Job wechselt, hat automatisch eine Auszeit.

Wenn gar nichts mehr geht: Die Krankschreibung

Und wenn der Akku schon komplett leer ist? Wem ein Arzt aufgrund eines Burn-outs die Arbeitsunfähigkeit attestiert, der bekommt in der Regel erstmal vom Arbeitgeber gezahlt. Tatsächlich werden immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland, aber auch in Italien wegen Burn-out für mehrere Wochen krankgeschrieben. Um solch ein Überstrapazieren der Arbeitnehmer zu vermeiden, setzen Unternehmen vermehrt auf regelmäßige Gespräche mit Arbeitspsychologen und Mental-Coaches, um fit für den Job zu bleiben und Erschöpfung frühzeitig zu erkennen.

Burn-out Symptome erkennen

Symptome eines Burn-outs sind unter anderem Lustlosigkeit, Gereiztheit und Anspannung. Außerdem können Betroffene ihre Aufgaben nicht mehr oder kaum noch bewältigen. (dpa/tmn)

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