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Forschung: Lohntransparenz kann sich positiv auswirken, wenn Gehälter und Leistung richtig aufgezeigt werden:
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Wann für alle einsehbare Gehälter, bei denen zumindest ein Teil der Entlohnung etwa vom Erreichen von bestimmten Zielen abhängig ist, als fair akzeptiert werden, haben Wirtschaftsforscherinnen aus Wien und den USA analysiert. Ihrer Studie zufolge wirken solche individuell ausgestalteten Gehaltsschemata nur dann leistungssteigernd, wenn die abgebildeten Unterschiede in der Leistung auch klar nachvollziehbar sind.

„Wo wor mei Leistung“ – dieser ins kollektive Gedächtnis Österreichs quasi eingebrannte Satz von Ex-FPÖ-Spitzenpolitiker Walter Meischberger illustriert, wie hohe Vergütungen für wenig bis keine Leistung wirken können. Sehen sich Menschen im Vergleich zu anderen ungerecht entlohnt, kann das bekanntlich starke negative Effekte mit sich bringen – so in etwa nach dem Motto: „Wo wor sei Leistung?“

Isabella Grabner vom Institut für Unternehmensführung der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien und Melissa Martin von der University of Illinois haben in ihrer im Fachblatt „Accounting, Organizations and Society“ erschienenen Arbeit den Effekt von Gehaltsunterschieden auf Mitarbeiter eines Gesundheitsdienstleisters mit rund 8000 Angestellten in 450 Krankenhäusern in den USA untersucht. Dabei zeigte sich, dass Unternehmen bei offen einsehbaren, pro Person unterschiedlich gestalteten Gehaltsschemata stark darauf achten sollten, dass sich der Lohn von Viel- und Wenigverdienern auch klar nachvollziehbar in Leistungsunterschieden widerspiegelt. Dann könne diese Form der Bezahlung auch positiv auf die Leistung von Angestellten wirken, heißt es am Freitag in einer Aussendung der WU Wien.

Ist dem nämlich nicht so, wird das System als unfair empfunden. Vor allem bei leistungsschwächeren Mitarbeitern, die sich mit großen Gehaltsunterschieden konfrontiert sehen, könne das Offenlegen von Gehältern eher dazu führen, dass diese das Unternehmen verlassen. Gegensteuern könne man hier mit Programmen, wo erfolgreichere Mitarbeiter weniger Erfolgreiche unter ihre Fittiche nehmen, so die Studienautorinnen, die auch zeigten, dass Mitarbeiter in Firmen, die keine Lohntransparenz leben, eine recht genaue Vorstellung über den Lohn von Kollegen haben. (APA)

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