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Phänomen: Immer mehr Azubis und Praktikanten kündigen durch Nicht-Erscheinen bei der Arbeit
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© Shutterstock

Früher hieß es: „Ich geh' nur schnell Zigaretten holen.“ Heute wartet man vergeblich auf Mails und nennt ein Abtauchen ohne Vorwarnung Ghosting. Damit haben immer öfters auch Ausbilder zu kämpfen.

Ghosting: Dieser Begriff dürfte vielen vor allem rund ums Online-Dating ein Begriff sein.
Doch das Verhalten – ohne Vorwarnung abtauchen und sich nicht mehr melden – zeige sich inzwischen auch immer häufiger, wenn es um die Besetzung von Praktika-Stellen geht: Bewerber tauchten nicht mehr auf – und seien nicht erreichbar. Darüber berichten immer mehr Arbeitgeber in einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer.

Die möglichen Gründe für Ghosting
Was steckt dahinter? Auf psychologischer Ebene könne Ghosting eine Schutzstrategie sein. „Wenn man sich als Bewerber anders entscheidet und einem Unternehmen eine Absage gibt, will es vielleicht zumindest wissen, warum“, erklärt Jessica Di Bella, psychologische Beraterin und Dozentin für BWL, Innovation und Change, in dem Bericht der deutschen Handelskammer. Wer ghostet, möchte sich vielleicht nicht der Firma erklären.
Oft seien die Menschen, die ghosten, auch privat konfliktscheu und wollten andere nicht vor den Kopf stoßen.
Fahrlässiges Ghosting könne ebenso ein Grund fürs Schweigen sein, etwa wenn eine Mail untergeht. „Dann kann man mit einer zweiten Mail noch einmal nachfragen“, rät Di Bella in Richtung der Firmen.

Probearbeiten gegen Ghosting
Erhalten Unternehmen auch darauf keine Antwort, müsse man das allerdings als klares Nein verstehen. Nun nachzuhaken sei eher kontraproduktiv. Schließlich wolle man der psychologischen Beraterin zufolge niemanden haben, der nicht besonders zuverlässig erscheint und auch nicht wirklich überzeugt von der Stelle ist.
Ist man als Personalerin oder Ausbilder von Bewerber-Ghosting betroffen, hat das Magazin „Position“ weitere Tipps parat:
Erstens: Zunächst einmal die eigene Kommunikation auf den Prüfstand stellen. Gibt es vielleicht jemanden, der noch auf die eigene Antwort wartet? Außerdem das Ghosting nicht persönlich nehmen und bloß nicht anrufen. Junge Menschen fühlten sich demnach von unangekündigten Anrufen schnell belästigt. Vor allem, wenn sie die Nummer nicht kennen. Der Rat: Schreiben Sie besser eine Mail.
Zweitens: Um das Ghosting-Risiko zu verringern, könne Probearbeiten sinnvoll sein: Bewerber probieren so frühzeitig aus, ob die Ausbildung und das Unternehmen zu ihnen passen. Auch ältere Azubis kann man in die Kommunikation einbinden. Schließlich hätten Gleichaltrige untereinander oft einen besseren Kontakt. (dpa/tmn)

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