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Ein Eigenheim ist für viele die größte Investition in ihrem Leben. Manche Bauherren gehen dabei auch ein finanzielles Risiko ein, das aber oft unterschätzt wird. Denn: Es fehlt das Hintergrundwissen.
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8 Tipps für einen gelungenen Bau

Seit mehr als 30 Jahren verfolgt Florian Gamper den Bau- und Wohnmarkt in Südtirol. Wohl kaum ein Südtiroler, der selbst nicht direkt im Bauwesen tätig ist, hat mehr Einblick in die ebenso spannende wie komplizierte Welt des Hausbaues. Zurzeit arbeitet Gamper an der 16. Printausgabe des Ratgebers „Baufuchs“, in dem Experten Tipps rund ums Bauen, Wohnen und Energiesparen geben. Um einen Punkte-Plan für ein gelungenes Bauen gefragt, schickt Florian Gamper voraus, was oft unterschätzt wird: „Der Bau eines Eigenheimes – rein mit selbst Erspartem – ist in Südtirol kaum mehr zu schaffen.“ Es sei denn, man organisiert sich in einer Genossenschaft oder im geförderten Wohnbau. Der „Baufuchs“-Herausgeber mahnt deshalb, sich diese für die meisten Familien größte Investition im Leben sehr gut zu überlegen und noch besser zu planen. „Denn es lauern überall unvorhersehbare Kosten, bürokratische Hürden, und leider kann man auch nicht jedem vertrauen, der einem die perfekte und günstige Lösung anbietet.“ Folgender 8-Punkte-Plan kann als Orientierung nützlich sein.

1. Sich Wissen aneignen

„Nur wenn ich selbst genug Hintergrundwissen habe, kann ich mit jenen, die für mich arbeiten, auf Augenhöhe reden“, sagt Florian Gamper. Sein Tipp: „Bauen muss man lernen. Es ist wie die zweite Ausbildung nach der Schule.“ Sich in die Thematik einlesen und informieren – mit Büchern, Fachzeitschriften, im Internet (hier aber kritisch sein), bei Vorträgen und Fachleuten. Das ist die Voraussetzung dafür, dass gemeinsam realistische Lösungen gefunden und machbare Pläne umgesetzt werden können.

2. Gut planen (lassen)

Wer bei der Planung spart, zahlt später eine umso höhere Rechnung. Die technische Planung sollte gemeinsam mit einer unabhängigen Fachperson vorgenommen werden, die allein die Interessen der Bauherren vertritt. „Hierbei sind Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit gefragt, denn eine gute Planung beinhaltet auch eine realistische Kosteneinschätzung und die Auseinandersetzung mit möglichen Herausforderungen.“

3. Ungeplantes einplanen

„Egal, wie gut du planst, es wird immer zusätzliche Kosten geben“, weiß Florian Gamper aus seiner langjährigen Erfahrung mit dem Bauen. Es gilt also, auch nicht Geplantes einzuplanen und dafür Reserven beiseitezulegen.

4. Gestaltung und Einrichtung einkalkulieren

Egal, ob ein Boden oder eine Küchenzeile – die Kosten für das Innenleben eines Hauses sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen. „Unbedingt frühzeitig Materialien, Oberflächen und Ausstattungen festlegen“, lautet der Expertentipp. Dabei ist weniger oft mehr.

5. Rennen statt heimwerken

„Selbst Hand anlegen ist gut gemeint, bringt aber nur in seltenen Fällen eine Ersparnis.“ Auch die besten Heimwerker sollten sich nicht überschätzen – abgesehen vom arbeitsrechtlichen und versicherungstechnischen Aspekt, der Eigenleistung am Bau gar nicht vorsieht. Besser investiert ist die Zeit mit dem „Rennen“ von Amt zu Amt, also mit der Erledigung von Bürokratie und Organisatorischem. Damit ist man in der Regel voll ausgelastet.

6. (Fast) alles dokumentieren

Nicht jedes Wort, aber sowohl wichtige Vereinbarungen mit Handwerkern oder Planern als auch Baufortschritte sollten dokumentiert werden. Das bedeutet: den E-Mail-Verkehr digital oder in Mappen ablegen, die Ergebnisse von Gesprächen schriftlich aufzeichnen und die Baufortschritte fotografieren. Der Experte weiß: „Jede Dokumentation kann später bei Meinungsverschiedenheiten mit Handwerkern oder auch bei einer Leitung, die im Nachhinein nicht mehr gefunden wird, wichtig sein.“

7. Nachhaltig denken

Nicht überall, wo „nachhaltig“ draufsteht, ist es auch drin. „Wer sichergehen möchte, sollte sich sehr genau informieren, zum Beispiel über das verwendete Material für den Bau“, rät Florian Gamper. Die Frage der Wiederverwertbarkeit von Material ist nur einer von vielen Aspekten, die in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden sollten.

8. Qualität vor Quantität

Wenn die Wunschliste fürs Eigenheim immer länger wird, kann das die eingeplanten Kosten schnell übersteigen. Abstriche zu machen, gehört manchmal dazu. Aber: „Wer wirklich sparen möchte, sollte von Anfang an etwas bescheidener planen, dafür hochwertig und langlebig“, rät Florian Gamper. An der falschen Stelle zu sparen, kann teuer werden, vor allem, wenn aufgrund von Mängeln Schäden am Bau entstehen.

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