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Grüne Bewegung

Icon Calendar12.05.2025

Nachhaltige Mobilität

Nachhaltige Mobilität bezeichnet im Wesentlichen die Verlagerung und die Verbesserung von Verkehrslösungen. Ziel ist es, den Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen im gesamten Lebenszyklus zu minimieren. Der von der Landesabteilung Mobilität ausgearbeitete Landesplan für nachhaltige Mobilität und Logistik 2035 (LPNM) legt die Strategie zur Mobilitätsentwicklung fest.

Die Ziele des LPNM stehen im Einklang mit anderen bedeutenden Planungen wie dem Klimaplan. Im Fokus stehen folgende Eckpunkte:

  • Eine Erhöhung der genutzten Personenkilometer im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) um 70 Prozent bis 2030 und eine Verdopplung bis 2037. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf einer Verbesserung der Auslastung und der Attraktivität bestehender Verkehrsangebote. 
  • Eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs um 30 Prozent, insbesondere in den Städten, wo die Distanzen kurz und Alternativen wie das Fahrrad vielfältig sind.
  •  Gemäß Vorgaben der EU soll der Anteil emissionsfreier Fahrzeuge bei den Neuzulassungen bis 2030 auf 50 Prozent und bis 2035 auf 100 Prozent steigen.

Die Rolle der Akteure

Damit diese Mobilitätswende gelingt, ist es entscheidend, dass alternative Mobilitätsformen für die Bevölkerung täglich attraktiv, komfortabel, schnell und zuverlässig sind. In der Praxis erfordert das eine enge Zusammenarbeit vieler Akteure auf verschiedenen Ebenen.

Eisenbahn: Rückgrat der öffentlichen Mobilität

Die Landesabteilung Mobilität koordiniert wichtige Verkehrsdienste, darunter Busse und regionale Eisenbahnen. Für den Eisenbahnverkehr läuft derzeit eine Ausschreibung im Wert von 1,6 Milliarden Euro. Parallel erfolgt der Ankauf von 15 neuen Regionalzügen und die Umsetzung zentraler Infrastrukturprojekte (u. a. Riggertal-Schleife, Elektrifizierung der Vinschger Bahn). In Zukunft wird es möglich sein, ohne Umstieg von Mals über Meran, Bozen und Brixen bis nach Lienz oder Innsbruck zu reisen. Durch den geplanten Ausbau der Bahnstrecke zwischen Bozen und Meran sowie die laufende Neugestaltung der Pustertalbahn soll der öffentliche Verkehr noch attraktiver werden. 

Vom Busbahnhof zum Mobilitätszentrum

Neben der Eisenbahn spielen auch die rund 8000 Bushaltestellen im öffentlichen Verkehr eine zentrale Rolle. Die Gemeinden sind für den Bau, die Instandhaltung und die Verbesserung dieser Haltestellen verantwortlich, während das Land sie bei der Standardisierung, Beratung und Finanzierung unterstützt. Für die Sicherstellung der Qualitätsstandards wurde 2023 eine neue technische Richtlinie für Bushaltestellen eingeführt. Besonders an Knotenpunkten, an denen mehrere Verkehrsmittel wie Bus, Bahn, Auto, Fahrrad aufeinandertreffen, entstehen sogenannte Mobilitätszentren. Beispiele für solche Zentren gibt es bereits in Brixen und Bruneck.  In kleineren Gemeinden spricht man von sogenannten Mobilitätshubs. 

Fahrrad: Nutzung verdoppeln

Südtirol verzeichnet täglich über 1,6 Millionen Mobilitätsbewegungen, davon erfolgen mehr als die Hälfte innerhalb der jeweiligen Gemeindegrenzen und häufig auf Strecken von weniger als 5 Kilometern. Sie wären ideal, um mit dem Fahrrad, besonders mit dem E-Bike, von A nach B zu gelangen. 2012 lag der Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege bei 10 Prozent, bis 2030 soll er auf mindestens 20 Prozent steigen, in den Städten deutlich mehr. In Bozen beträgt der Anteil bereits an Werktagen rund 31 Prozent. In den vergangenen 3 Jahren wurden knapp 70 Millionen Euro in den Ausbau des Radwegenetzes investiert. Zudem wird an Projekten wie sicheren Radabstellanlagen an Bahnhöfen, dem neuen Handbuch für Fahrradabstellanlagen gearbeitet. 

E-Autos und E-Scooter

Das Auto bleibt nach wie vor das beliebteste Verkehrsmittel, jedoch ist es wichtig, den Ressourcenverbrauch und die Emissionen in der Lebenszyklusanalyse zu minimieren. E-Autos und E-Scooter spielen eine zentrale Rolle in der Reduzierung der Umweltbelastung. Die Landesregierung unterstützt den Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge durch Beratung, Information und finanzielle Förderungen. Laut einer aktuellen Umfrage der ASTAT ist die Bereitschaft der Autofahrer, auf andere Verkehrsmittel umzusteigen, seit 2022 gestiegen.

Förderungen 

Die Landesregierung fördert mit Steuergeldern nachhaltige Mobilität auf vielfältige Weise, mit Beiträgen für E-Autos, Ladesysteme, E-Scooter sowie für Fahrräder und Fahrradabstellanlagen. Diese Förderungen gelten für Privatpersonen ebenso wie für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. 

Vielfältige und benutzerfreundliche Zukunft

In der Zukunft wird Mobilität nicht nur vielfältiger, sondern auch einfacher. Was heute noch umständlich scheint, wie der Umstieg zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln, soll durch abgestimmte Taktfahrpläne und intuitive Mobilitätszentren erheblich vereinfacht werden. Wer möchte, wird seine Reise über eine einzige App planen, buchen und bezahlen können. Auch für diejenigen, die weniger technikaffin sind, wird die benutzerfreundliche Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs den Alltag erleichtern. „Die nachhaltige Mobilitätswende in Südtirol nimmt Formen an – und gemeinsam können wir dazu beitragen, unsere Mobilität umweltfreundlicher, effizienter und komfortabler zu gestalten“, betont Amtsdirektor Alexander Alber. 


Mehr Infos zum Thema auf www.provinz.bz.it und auf www.sta.bz.it