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Lebensretter im Straßen­verkehrLebensretter im Straßen­verkehr
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Notrufsystem

Icon Calendar06.08.2025

eCall-System in Fahrzeugen

Lebensretter im Straßen­verkehr

Seit März 2018 ist das eCall-­System in der EU für alle neuen Fahrzeugtypen verpflichtend. Dieses automatische Notrufsystem für Fahrzeuge zielt darauf ab, die Reaktionszeit von Rettungskräften bei Verkehrsunfällen erheblich zu verkürzen, um Leben zu retten und die Unfallfolgen zu mildern.

Das eCall-System nutzt ein bordeigenes Kommunikationssystem, das bei schweren Unfällen, beispielsweise beim Auslösen der Airbags, automatisch einen Notruf an die nächstgelegene öffentliche Notrufzentrale sendet. Zusätzlich kann der Notruf auch manuell über eine Notruftaste im Fahrzeug ausgelöst werden.

Bei der Auslösung des Notrufs wird ein Datensatz übermittelt: Dazu gehören der Zeitpunkt des Unfalls, die GPS-Koordinaten des Fahrzeugs, die Fahrtrichtung zum Zeitpunkt des Unfalls, die Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN), die Antriebsart des Fahrzeugs (z. B. Elektro, Benzin) sowie die Anzahl der Insassen, sofern diese Information erfasst wurde. Gleichzeitig wird eine Sprachverbindung zur Notrufzentrale hergestellt, über die sich die Insassen mit den Einsatzkräften verständigen können. 

Infrastruktur, Datenschutz, Sicherheit

Die Notrufleitstellen in der EU sind mit der eCall-Technik ausgestattet. Die Kommunikation erfolgt über das Mobilfunknetz, in der Regel über die Notrufnummer 112. eCall nutzt derzeit GSM- oder UMTS-Netze und wird künftig auch LTE unterstützen. Eine zuverlässige Mobilfunknetzabdeckung ist daher wichtig. Die Datenübertragung erfolgt ausschließlich im Falle eines ausgelösten Notrufs. Es findet keine permanente Überwachung statt, sodass eCall kein Tracking-System darstellt. Die Daten werden nur an autorisierte Stellen wie Polizei, Rettungsdienste weitergeleitet, um die Privatsphäre zu schützen.

Vorteile und Herausforderungen

Nach Angaben der EU-Kommission kann eCall die Reaktionszeit von Einsatzkräften auf dem Land um bis zu 50 Prozent und in städtischen Gebieten um bis zu 40 Prozent verkürzen. Dennoch gibt es Herausforderungen, insbesondere bei der technischen Umsetzung in älteren Fahrzeugen und in ländlichen Gebieten mit schlechter Mobilfunknetzabdeckung. Das eCall-System markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Fahrzeug- und Verkehrssicherheit in Europa. Aber um das volle Potenzial des Systems auszuschöpfen, müssen weiterhin Herausforderungen angegangen und Verbesserungen umgesetzt werden.