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Oh, du schönes Grün

Icon Calendar16.07.2025

Der Schlüssel zu einem gesunden Rasen

Das Vertikutieren ist eine wichtige Maßnahme, um den Rasen gesund zu halten und ihm zu einem gepflegten Erscheinungsbild zu verhelfen. Das Vertikutieren trägt entscheidend dazu bei, den Rasen widerstandsfähiger zu machen. 

Schon im Frühjahr beginnt der Rasen wieder zu wachsen. Doch ist er mit Moos, Unkräutern und Rasenfilz durchsetzt, belässt es unser ehemals grüner Teppich bei einem zögerlichen „Versuch“. Bedingt durch das unzersetzte, organische Material (Filz, Moos usw.) wird sowohl die Wasserversorgung als auch die Belüftung gestört. „Die Folge: Eine Behinderung der Nährstoffaufnahme – es gibt nur gelbe, abgestorbene Grashalme“, sagt Südtirol-1-Gartenexperte Andreas Modery. „Doch es gibt keinen Grund zur Resignation. Die Zauberformel heißt: Vertikutieren.“

Belastender Eingriff

Aber nicht vergessen: Das Vertikutieren ist für den Rasen ein belastender Eingriff. Deshalb sollte er nicht jedes Jahr durchgeführt werden. Bei einer leichten Verfilzung kann man mit einem speziellen Rasendünger mit Mikroorganismen für Abhilfe schaffen. Nur bei einer starken Verfilzung oder starkem Moosbefall ist es notwendig, den Vertikutierer aus dem Schuppen zu holen und die Gräser zu befreien. „Der beste Zeitpunkt ist Ende Aprilanfang Mai, wenn der Rasen sich einigermaßen vom winterlichen Stress erholt und das Wachstum wieder eingesetzt hat“, sagt Modery. Zu frühes, aber auch zu spätes Vertikutieren wirkt sich immer negativ aus, da dem Rasen dann die Kraft fehlt, die entstandenen Lücken wieder zu schließen. 

Wachstum stimulieren

„Deshalb: Den geschädigten Rasen zunächst mit einer Startdüngung verwöhnen – aber erst wenn der Frost aus dem Boden ist“, berichtet Modery. Die ideale Bodentemperatur liege bei 8 Grad Celsius. Dann ist es dringend notwendig, den Rasen mehrfach hintereinander zu mähen (etwa 4-mal), um das Gräserwachstum zu stimulieren. Nach dem Vertikutieren wird dann ein stickstoffreicher Dünger eingebracht. Übrigens: Je gründlicher wir vertikutieren, desto schöner wird der neue Rasen. „Bitte nicht erschrecken, wenn nach diesem Eingriff viele kahle und lichte Stellen den ehemaligen Grasteppich schmücken“, betont der Gartenexperte,  „aber nur das, was übrig bleibt, ist gesundes und starkes Gras.“

Anwalzen und Düngung

Danach können wir mit dem Einsäen beginnen. „Achte darauf, die Grassamen gleichmäßig auszubringen“, betont Modery, „vor der Saat wird die Erde an den kahlen Stellen leicht aufgelockert. 15 – 30 Gramm Rasensamen pro Quadratmeter reichen aus.“ Durch leichtes Anwalzen kann der nötige Bodenkontakt der Samen verbessert werden. Gleich nach dem Einsäen sollte die Fläche gedüngt und mit einer dünnen Torfschicht abgedeckt werden.

Bitte nicht vergessen: Die junge Saat braucht regelmäßig Wassergaben. Sollte das Wetter nicht für das feuchte Nass sorgen, muss man mit Hilfe des Gartenschlauches als „Regenmacher“ ans Werk gehen.

Maschinelles Vertikutieren

Ausführung: Hierbei wird eine Vertikutiermaschine eingesetzt, die mit rotierenden Messern oder Walzen ausgestattet ist. Diese Maschinen arbeiten effizient und schnell, indem sie das Gras und den Rasenboden tief durchdringen und sowohl Rasenfilz als auch Moos entfernen.

Vorteile: Schneller und weniger anstrengend; besonders für große Rasenflächen eignet sich diese Methode gut. Sie sorgt für eine tiefere Durchlüftung des Bodens.

Nachteile: Höhere Kosten für die Anschaffung oder Miete einer Maschine; für kleinere Gärten oder Flächen kann es übertrieben sein.

Manuelles Vertikutieren

Ausführung: Hier wird ein Handvertikutierer oder eine Harke verwendet, um den Boden zu bearbeiten. Der Rasenfilz wird mechanisch entfernt, indem man die Geräte über den Rasen zieht und in den Boden einarbeitet.

Vorteile: Günstig, da keine teure Maschine benötigt wird; ideal für kleine Gärten oder präzisere Arbeit an engen Stellen; es ist eine gute Möglichkeit, sich körperlich zu betätigen.

Nachteile: Sehr zeitaufwändig und anstrengend, besonders bei größeren Rasenflächen; die Ergebnisse sind oft nicht so tiefgründig wie bei der maschinellen Methode.

Andreas Modery ist Südtirol-1-Gartenexperte, spezialisierte sich nach dem Studium der Forst- und Jagdwissenshcaften sowie zahlreichen Garten-Fachpraktika als „wissenschaftlicher Fachjournalist" auf die grüne und blühende Welt.

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