

Smart Home: Luxus oder Notwendigkeit?
Vor- und Nachteile des intelligenten Zuhauses
Unsere Welt ist vernetzt. Unser Zuhause zunehmend auch. Im Smart Home sind technologische Geräte miteinander und, falls gewünscht, auch mit dem Internet verbunden. Ein intelligentes Zuhause steigert die Energieeffizienz und erhöht die Sicherheit, birgt aber auch Schattenseiten.
Das Licht ausschalten, die Temperatur regeln oder die Beschattung aktivieren. Viele Smart-Home-Geräte machen täglich notwendige Aktionen ganz von allein, andere kann man etwa über Sprachbefehle steuern. Das macht die Bedienung von Smart-Home-Geräten sehr komfortabel. Auch lassen sich in den meisten Smart-Home-Anlagen Routinen festlegen. So läuft die Kaffeemaschine in der Früh ganz von alleine warm. Der englische Begriff „Smart-Home“, meist übersetzt als intelligentes bzw. schlaues Zuhause, ist nicht eindeutig definiert. Vereinzelt wird er auch für intelligente Einzellösungen wie Heizungssteuerungen verwendet. Meist versteht man darunter jedoch Systeme aus mehreren vernetzten Produkten aus ganz unterschiedlichen Bereichen. Auch ein vollständig vernetztes und damit „intelligentes“ Haus wird insgesamt als Smart Home bezeichnet. Für Nadia Zublasing, Managing Partner bei Interel Trading, gehören vier Bereiche zur Grundausstattung eines Smart-Home, und zwar: Smarte Thermostate für die Heizungssteuerung, Beleuchtungssysteme, die sich durch eine Visualisierung kontrollieren und steuern lassen, intelligente Steckdosen zur Fernsteuerung von Nicht-Smart-Geräten und Sicherheitssysteme wie smarte Alarmanlagen und Kameras, die in das Gesamtsystem mit eingebunden werden können.
Welchen Nutzen hat das Smart Home?
Verschiedene Hersteller bieten heute eine Vielzahl an Smart-Home-Geräten an. Dabei hängt der Nutzen eines Smart Homes sowohl von den gewählten Produkten bzw. dem gewählten System als auch von den eigenen Erwartungen ab. Den meisten Nutzen sehen Kunden vor allem in den Bereichen Energieeffizienz, Komfortsteigerung und erhöhte Sicherheit. So kann etwa bei Abwesenheit die Temperatur automatisch abgesenkt werden, was Heizungskosten spart, aber auch wenige Stunden vor der Rückkehr wieder eingeschaltet werden, sodass maximaler Wohnkomfort gewährleistet wird. Auch Beleuchtung und Bewegungsmelder lassen sich über smarte Anlagen energieeffizient steuern, und sie erhöhen auch die Sicherheit – Bewegungsmelder im Freien wirken abschreckend gegenüber Einbrechern. Möglich ist es auch, bei Sperren der Haustüre alle nicht notwendigen Stromgeräte abzuschalten (ähnlich wie es in vielen Hotelzimmern der Fall ist). Das spart Strom und erhöht die Energieeffizienz, gleichzeitig steigert es die Sicherheit. Ein zufällig vergessenes Bügeleisen wird automatisch von der Stromzufuhr getrennt. Diese Vorteile schätzen viele Smart-Home-Nutzer. Möglich wird das beispielsweise über zentrale Ein-/Ausschalter an der Eingangstür, eine Bedienung über das Smartphone oder einen Fingerabdruck-Sensor an der Haustür.
„Intelligenter Kühlschrank? Muss nicht sein“
Beinahe jedes Haushaltsgerät lässt sich heute mit dem Internet verbinden und wird als „smartes“ Gerät vermarktet und verkauft. Für Expertin Nadia Zublasing sind diese Geräte im Sinne des Smart Home aber verzichtbar. „Diese smarten Kühlschränke oder Waschmaschinen“, so Zublasing, „sind in der Regel bedeutend teurer und bieten oft nur einen geringen Mehrwert. Auch Smart Home-Gadgets, die spezialisierte, selten genutzte Funktionen bieten, können oft unnötig sein.“ Geht es nach der Expertin, sollte man vor allem auf KNX-Systeme setzen, etwa eingebundene Thermostate, Beleuchtung und Beschattung, weil sie den Nutzern auch konkrete Vorteile bieten: „Diese können durch eine Steuerungssoftware und dank einer Visualisierung flexibel gesteuert werden.“ Auch intelligente Sicherheitssysteme, die für zusätzlichen Schutz sorgen, gehören in jedes Smart Home, so Zublasing.
Smart Home – Komfortabel, aber nicht ganz ohne Risiko
Wo es Nutzen und Vorteile gibt, sind auch Risiken zuhause. Diese bestehen einerseits bei den Anbietern selbst. Der Smart-Home-Markt ist in den letzten Jahren stark gewachsen, was zu einer Vielzahl von Anbietern geführt hat. Dies kann die Auswahl des richtigen Produkts erschweren. Viele Anbieter versprechen umfassende Funktionen und hohe Sicherheit, jedoch können sie nicht alle diese Versprechen halten. „Es ist essenziell, Anbieter zu wählen, die etabliert sind und deren Qualität und Sicherheit vertrauenswürdig sind“, so die Expertin. Angesichts der Vielzahl an verfügbaren Optionen kann es eine Herausforderung sein, die richtige Wahl zu treffen. Es ist wichtig, sich für Hersteller zu entscheiden, die bewährte Produkte anbieten und nicht nur Marketingstrategien verfolgen. Schließlich sind auch Sicherheitsrisiken ein Faktor: Da Smart-Home-Geräte vernetzt sind, besteht das Risiko von Hackerangriffen oder Datenlecks, wenn die Sicherheitsstandards nicht ausreichend sind. „Dies unterstreicht die Bedeutung der Auswahl vertrauenswürdiger Anbieter, die hohe Sicherheitsstandards garantieren können“, so Nadia Zublasing.
Was kann das Smart Home?
- Die intelligente Vernetzung steigert Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz.
- Ein Smart Home kann sowohl im Neubau entstehen als auch nachgerüstet werden.
- Wer flexibel bleiben möchte, wählt ein offenes System, das auch Produkte anderer Hersteller einbinden kann.
Welche Vorteile bringt das Smart Home?
- Energieeffizienz: Intelligentes Energiemanagement kann den Energieverbrauch senken
- Erhöhter Komfort: Automatisierung alltäglicher Aufgaben wie Lichtsteuerung, Temperaturregelung und Beschattung
- Automatisierung: Erleichterung für ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung
- Fernsteuerung: Kontrolle der Haustechnik auch von unterwegs
Nadia Zublasing ist Unternehmerin mit Leib und Seele. Zusammen mit ihrem Bruder Mirco ist die geschäftsführende Gesellschafterin im Familienunternehmen Interel-Trading GmbH und Divus GmbH. Zudem hat sie 2012 zusammen mit ihrem Mann Lorenz Gluderer die Media & Communication Agentur Beyond-Green gegründet.
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