

So rüstest du dein Zuhause gegen Feuer & Co.
Was ist im Privathaushalt Pflicht oder empfohlen?
Ein sicheres Zuhause ist das Fundament für ein sorgenfreies Leben. Deshalb sollten auch Privathaushalte auf keinen Fall auf Feuerlöscher, Rauchmelder und Kohlenmonoxid-Melder verzichten. „Feuerlöscher sind für Private zwar nicht Pflicht, für die eigene Sicherheit aber ratsam“, sagt Richard Gasser, Chef des Tisner Fachunternehmens Firetech. „Außer in einem Privathaushalt gibt es Angestellte, beispielsweise eine Putzfrau, denn dann greift das Arbeitssicherheitsgesetz.“
Pulverlöscher: Der Allrounder für Haushaltsbrände
„Ein Pulverlöscher ist für einen Privathaushalt das effizienteste Löschgerät“, sagt Gasser. Er eignet sich zur Bekämpfung von Bränden der Klassen A, B und C – das heißt, sie können sowohl feste als auch flüssige und gasförmige Stoffe löschen. Das Löschpulver erstickt die Flammen durch chemische Reaktionen, wodurch ein erneutes Entzünden verhindert wird. Besonders bei Bränden von Kunststoffen, Papier, Textilien und elektrischen Geräten unter Spannung sind Pulverlöscher effektiv. „Wird ein Pulverlöscher aber nicht gezielt eingesetzt, hinterlässt er eine Menge Schmutz“, betont Experte Gasser.
Schaumlöscher: Gezielt und schonend
Schaumlöscher sind ebenfalls ideal für den Privathaushalt und zum Bekämpfen von Bränden der Klassen A und B geeignet. Der Schaum löscht den Brand, indem er eine luftdichte Schicht über das brennende Material legt und so die Sauerstoffzufuhr unterbindet. Das führt zu einer schnellen Abkühlung des Brandherds und verhindert eine erneute Entflammung. Der Vorteil eines Schaumlöschers gegenüber dem Pulverlöscher ist die geringere Verschmutzung, wodurch sich Schaumlöscher besonders in Wohnräumen eignen. Ein Nachteil ist jedoch, dass sie nicht für alle Brandklassen verwendet werden können und damit weniger universell sind. Zudem gibt es Löschsprays mit Löschschaum. „Für einen Entstehungsbrand, also für ein kleines Feuer, sind diese Sprays ideal, auch weil sie leicht handzuhaben sind“, weiß Richard Gasser.
CO₂-Löscher: Der Spezialist für Elektrogeräte
CO₂-Löscher enthalten Kohlendioxid, ein Gas, das ein Feuer ohne Rückstände löscht, indem es den Sauerstoff verdrängt. Sie sind besonders für Brände in elektrischen Anlagen und empfindlichen Geräten geeignet (Brandklasse B). Aufgrund dieser Eigenschaft sind CO₂-Löscher ideal für Haushalte mit vielen Elektrogeräten – vom Computer über die Fritteuse bis hin zur Kaffeemaschine. „Ein CO₂-Löscher ist aber nur ein Flammenlöscher, kein Glutlöscher“, erklärt der Firetech-Chef. „Somit kann es sein, dass es zu einer erneuten Entflammung kommt.“
Löschdecke: Einfach und effektiv
Eine Löschdecke ist ein kostengünstiges und leicht anwendbares Mittel zur Bekämpfung kleiner Brände. Sie besteht aus einem feuerfesten Material, meist Glasfaser, das über das brennende Objekt gelegt wird und so die Sauerstoffzufuhr unterbindet. Besonders für Fettbrände in der Küche ist die Löschdecke ideal, da Fettbrände explosionsartig verlaufen, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommen. Auch beim Entstehen kleiner Brände an Kleidung kann die Löschdecke schnell und effizient eingesetzt werden. Wichtig ist jedoch, dass die Decke nach ihrer Verwendung ausgetauscht wird, da sie möglicherweise beschädigt ist und ihre Wirksamkeit verloren hat.
Spezielle Löscher für Lithium-Ionen-Akku-Brände
Normale Feuerlöscher wie Pulver- oder Schaumlöscher sind bei Akkubränden nicht effektiv, da sie die hohen Temperaturen und wiederkehrenden Entzündungen nicht ausreichend kontrollieren können. Für Lithium-Ionen-Akku-Brände gibt es spezielle Löscher, die mit metallbasiertem Pulver arbeiten. Diese Lithium-Ionen-Akku-Feuerlöscher oder Metallbrandlöscher sind so konzipiert, dass sie die extremen Temperaturen von Akku- und Metallbränden neutralisieren und eine erneute Entzündung verhindern. Lithium-Ionen-Akku-Feuerlöscher arbeiten oft mit speziellen Löschmitteln, wie Kupfer- oder Graphitpulver, die den Brand ersticken und die Temperatur schnell absenken. Diese Löschmittel isolieren das brennende Material vom Sauerstoff und verhindern so eine erneute Entzündung. Für Haushalte, in denen viele Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus genutzt werden, kann die Anschaffung eines solchen Löschers sinnvoll sein.
Rauchmelder und Kohlenmonoxidwarngeräte
Die meisten Brandopfer erleiden Rauchvergiftungen, oft während des Schlafs, da sie die Rauchentwicklung nicht bemerken. Ein Rauchmelder erkennt die gefährlichen Rauchpartikel und gibt ein lautes Alarmsignal ab, das die Bewohner weckt und vor der Gefahr warnt. Durch eine frühzeitige Erkennung können Menschen rechtzeitig das Haus verlassen und Feuerwehrkräfte alarmiert werden. Besonders in Schlafzimmern und Fluren sind Rauchmelder unverzichtbar, da sie eine erste Verteidigungslinie gegen tödliche Brände darstellen. Neben Rauchmeldern sind auch CO-Melder im Privathaushalt äußerst wichtig, vor allem in Räumen mit Heizgeräten, einem Herd, einem Ofen oder mit offenen Kaminen. Kohlenmonoxid (CO) ist ein geruchloses, unsichtbares und tödliches Gas, das durch unvollständige Verbrennung entsteht und oft unbemerkt bleibt. Da Kohlenmonoxid die Atemwege blockiert und zum Erstickungstod führen kann, ist eine rechtzeitige Warnung entscheidend. Der CO-Melder schlägt Alarm, sobald eine gefährliche CO-Konzentration erreicht ist.
Ratschlag des Experten
Firetech-Chef Richard Gasser betont abschließend: „Egal, um welchen Feuerlöscher es sich handelt, er sollte bei Nichtgebrauch auf jeden Fall alle 2 Jahre von einem Fachunternehmen überprüft werden, um die Funktionstüchtigkeit zu gewährleisten.“ Und sollte im Ernstfall ein Feuerlöscher eingesetzt, das Löschmittel aber bis zu guter Letzt nicht aufgebraucht werden, gilt eine wichtige Regel: Dieser Löscher muss ebenso zu einem Experten zur Kontrolle bzw. zur Neubefüllung gebracht werden, so als wäre er leer. Und das sollte schnellstmöglich passieren, damit er dann wieder einsatzbereit daheim zur Verfügung steht.
Richard Gasser ist nicht nur Chef der Firma Firetech in Tisens. Seit mehr als 4 Jahrzehnten bringt er sich auch ehrenamtlich als Feuerwehrmann in Naraun ein. Der mehr als 100 Jahre alten Freiwilligen Feuerwehr des Tisner Ortsteils steht Gasser seit bald 15 Jahren auch als Kommandant vor. 2 Jahrzehnte lang – von 2000 bis 2020 – war er als Abschnittsinspektor auch Teil des Bezirksfeuerwehrausschusses.
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