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Zuhause in Sicherheit

Icon Calendar30.07.2025

Der Telenotruf des Weißen Kreuzes

Der Telenotruf des Weißen Kreuzes stellt seit Jahrzehnten eine lebensrettende Unterstützung für Senioren und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen dar, die weiterhin selbstständig zu Hause leben möchten. Und auch unterwegs sind sie stets sicher. 

Der Telenotruf garantiert rund um die Uhr eine schnell verfügbare Hilfe in Notfällen. „Das Hausnotruf-System ermöglicht es den Nutzern, im Falle eines Notfalls sofort Hilfe zu rufen“, sagt Reinhard Mahlknecht, der Leiter der Abteilung Soziale Dienste des Weißen Kreuzes. Es besteht aus einer Basisstation, die mit dem Mobilfunknetz verbunden ist, und einem tragbaren Notrufsender, der am Arm oder um den Hals getragen wird. Und auch bei einem Stromausfall bleibt das System dank einer Notstrombatterie voll funktionsfähig.

Für mehr Mobilität sorgt hingegen das Mobilnotruf-System, das neben der Basisstation einen tragbaren GPS-Notrufsender umfasst. Damit können die Nutzenden auch unterwegs Hilfe rufen. Bei Bedarf kann der Standort ermittelt werden, was besonders für Wanderer oder ältere Menschen, die sich allein im Freien aufhalten, von großem Vorteil ist. Sämtliche Alarme gehen entweder im Telenotrufbüro oder in der rund um die Uhr besetzten Einsatzzentrale des Weißen Kreuzes in Bozen ein. Speziell geschulte Mitarbeiter bearbeiten die Alarme. 

Eckdaten und Nutzung des Telenotrufs

2024 wurden insgesamt 2335 Telenotruf-Einsätze registriert – von 1887 Hausnotruf-Kunden und 448 Mobilnotruf-Kunden. Der Großteil der Nutzer lebt in städtischen Gebieten wie Bozen, Meran, Brixen, Bruneck. Es gab durchschnittlich 4,65 Einsätze pro Tag, insgesamt wurden 1699 Einsätze an die Landesnotrufzentrale weitergeleitet. Hinzu kamen 212 einfache Hilfeleistungen, bei denen die Unterstützung durch Angehörige oder benannte Bezugspersonen ausreichte. Auch etwa 14.000 manuell ausgelöste Fehl- und Probealarme wurden verzeichnet. Monatlich werden durchschnittlich 63 neue Kunden aktiviert, wobei etwa 45 Abmeldungen zu verzeichnen sind. Das hängt vielfach mit dem Umzug in ein Seniorenheim oder mit einer dauerhaften Pflege zu Hause zusammen.

Altersstruktur und demografische Entwicklung

„Die Altersgruppe der über 80-Jährigen wächst laut den demografischen Entwicklungen stetig. Diese Zielgruppe stellt die größte Nachfrage für den Telenotruf-Dienst, da ältere Menschen häufiger auf Notrufsysteme angewiesen sind, um im Falle eines medizinischen Notfalls oder Sturzes schnell Hilfe zu erhalten“, sagt Abteilungsleiter Reinhard Mahlknecht.

Erweiterungen des Telenotrufs: Smarte Notrufsysteme

Um den Bedürfnissen der älteren Bevölkerung gerecht zu werden, arbeitet das Weiße Kreuz an der Erweiterung des Notrufsystems durch moderne Sensoren-Technologie. Ein neues smartes Notrufsystem wird entwickelt, das in der Lage ist, Notfälle automatisch zu erkennen, etwa Stürze oder andere potenziell kritische Situationen. Dieses System soll es künftig ermöglichen, auch dann Hilfe zu rufen, wenn der Betroffene nicht in der Lage ist, selbst einen Notruf auszulösen.

Ein Pilotprojekt in Kooperation mit dem Südtiroler Unternehmen „Care4U“ nutzt Sturzsensoren, die automatisch eine Meldung an die Einsatzzentrale des Weißen Kreuzes senden, wenn eine gefährliche Situation erkannt wird. Diese Technologie trägt zur schnellen Reaktion und zu einer besseren Versorgung bei. Ein weiteres Entwicklungsprojekt umfasst die Vernetzung des Telenotrufs mit sozialen Diensten. In Meran wurde ein Pilotprojekt in den Einrichtungen des begleiteten und betreuten Wohnens ins Leben gerufen, bei dem durch den Einsatz von Sensoren und einem Dashboard Monitoring-Möglichkeiten für Pflegekräfte geschaffen wurden. Dieses System hilft, die Einsatzzeiten der Pflegekräfte besser zu koordinieren, und es ermöglicht eine proaktive Betreuung der Bewohner.

Notfallbox: Lebensretter im Kühlschrank

Ein weiteres Sicherheits-Feature ist die Notfallbox, die allen neuen Telenotruf-Kunden angeboten wird. Sie enthält alle wichtigen Informationen für den Notfall, wie den Medikamentenplan, den letzten Entlassungsbrief. Die Box befindet sich immer an derselben Stelle im Kühlschrank, was den Rettungskräften hilft, im Ernstfall schnell die nötigen Informationen zu finden. Ein Aufkleber an der Haustür und am Kühlschrank weist die Rettungskräfte auf die Notfallbox hin.

Zuschuss vom Sozialsprengel

Die Kosten für den Hausnotruf belaufen sich auf eine einmalige Anschlussgebühr von 40 Euro, die für Fördermitglieder des Weißen Kreuzes entfällt. Zusätzlich fällt eine monatliche Gebühr von 39 Euro an. Für den Mobilnotruf beträgt die einmalige Anschlussgebühr ebenfalls 40 Euro (auch diese entfällt für Fördermitglieder des Weißen Kreuzes). Die monatliche Gebühr für den Mobilnotruf liegt bei 49 Euro.

Es besteht die Möglichkeit, beim zuständigen Sozialsprengel einen monatlichen Zuschuss für den Hausnotruf-Dienst zu beantragen. Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach der finanziellen Situation des Antragstellers. Die Auszahlung erfolgt jedoch erst nach der Genehmigung des Antrags. Rechnungen, die vor der Genehmigung eingereicht wurden, können nicht übernommen werden. Weitere Infos findest du unter www.weisseskreuz.bz.it.

Reinhard Mahlknecht ist Leiter der Abteilung Soziale Dienste des Weißen Kreuzes und seit Jahrzehnten eine engagierte Führungskraft des Landesrettungsvereins. In verschiedenen Bereichen hat er nachhaltige Akzente gesetzt und dazu beigetragen, dass der Verein heute so erfolgreich dasteht.

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