Logo Dolomiten Markt Online NegativeLogo Dolomiten Markt Online
Teambuilding Teambuilding
Shutterstock

Ist Teambildung schwer?

Icon Calendar10.12.2025

Gemeinsam besser zum Erfolg

Zusammenhalt, Motivation, eine effiziente Kommunikation und die Identifikation mit denselben Zielen sind Voraussetzung für gutes Zusammenarbeiten.

Es gibt viele Namen dafür. Zielorientierte Gemeinschaft, Arbeitskollektiv, Arbeitsgruppe, Equipe, Kollegen. Genau, das Team. Die Frage ist, wie bildet man ein Team? Teambildung ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Man sieht sich jeden Tag, verbringt viele Stunden miteinander, und man sollte kooperativ interagieren und in gemeinsamer Verantwortlichkeit zum guten Gelingen eines Arbeitsprojektes, Arbeitsvorganges oder einer Dienstleistung beitragen. Klingt eigentlich ganz einfach, ist aber alles andere als selbstverständlich.

Jeder von uns ist anders. Der gutgelaunte Frühaufsteher nervt chronische Morgenmuffel mit seiner als aufdringlich empfundenen Fröhlichkeit. Schüchterne Kollegen werden gerne übersehen, und wer von Natur aus extrovertiert ist, kann leicht als Angeber oder Besserwisser angesehen werden. Der eine arbeitet instinktiv, spontan, aus dem Bauch heraus, die andere braucht einen Plan, eine Aufteilung in Arbeitsschritte, die nacheinander abzuhaken sind. Einer ist schnell und riskiert manchmal, über das Ziel hinauszuschießen, die andere handelt überlegt und kommt vielleicht langsamer, aber sicher zum Ziel. Jeder ist anders und trägt auf seine Weise zum Gelingen bei. Wenn das „Jeder-für-sich“ zu einem „Wir“ wird, werden die besten Ergebnisse erzielt.

Private Probleme, gesundheitliche Sorgen, Zukunftsangst, Unsicherheit – es gibt viele Dinge, die sich nicht nur negativ auf den Arbeitsprozess, sondern auch das gemeinsame Arbeiten auswirken. Man kennt sich vom Face-to-Face am Schreibtisch oder Schulter an Schulter bei Arbeitsprozessen, aber manchmal kennt man sich eben doch nicht, auch wenn man die meiste Zeit des Tages miteinander verbringt. Und nicht immer spricht man – im übertragenen Sinn – dieselbe Sprache. Eine effiziente, zielführende Kommunikation ist nicht selbstverständlich und doch eine der Säulen für gute Zusammenarbeit und ein gutes Arbeitsklima.

Ein Betriebsausflug reicht nicht immer aus

Viele Führungskräfte und Personalverantwortliche, Betriebs- oder Abteilungsleiter wissen schon lange: Ohne ein gutes Team kommt man nicht sehr weit. Aber ein Betriebsausflug pro Jahr reicht nicht aus, um aus den Kollegen und Mitarbeitern eine verschworene und zielorientierte Gemeinschaft, sprich ein Team, zu schaffen.

Um effektiv in einem Team zusammenzuarbeiten, braucht es mehr – auch wenn schon allein dies ein wichtiger Faktor ist –, als sich über die gemeinsamen Ziele einig zu sein. Man sollte seine Mitarbeiter und ihre Fähigkeiten und Aufgaben im spezifischen Arbeitsprozess, ihre Stärken und auch ihre Schwächen kennen. Auf diese Weise können Kollegen sich auch gegenseitig unterstützen und durch die Kombination der unterschiedlichen Kapazitäten ein optimales Ergebnis erreichen. Dieses Prinzip gilt im Prinzip überall: im Ko-Unterricht in der Schule, bei der Arbeit in einem Büro oder Amt ebenso wie bei Tätigkeiten in einem Krankenhaus, Handwerksbetrieb, einer Fabrik, einer Küche oder einer Baustelle.

Mittlerweile gibt es immer mehr Firmen, die Unternehmen professionelle Programme zur Teambildung anbieten. Das kann von Ein-Tages-Schulungen, Wochenenden, gemeinsamer Kreuzfahrt, Segeltörns oder Skiurlaub, Trekking oder Adventuretrips bis zu Weiterbildungs- oder Coaching-Programmen führen. Was all diesen Initiativen, diesen Teamevents zugrunde liegt, ist der Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen, das gegenseitige Kennenlernen in einer nicht von der Arbeit geprägten Umgebung, das Sich-schätzen-Lernen. Vertrauen ineinander aufbauen. Bei aller Verschiedenheit. Nicht immer braucht es dazu einen Außenstehenden, aber ein Blick von außen, vor allem bei größeren Gruppen, tut sich manchmal leichter, eventuelle Schwachpunkte auszumachen, die ein Hindernis für effiziente Teambildung sein könnten.

Offenheit und Respekt

„In einem Hotel ist es von besonderer Wichtigkeit, im täglichen Miteinander ein eingeschworenes Team zu sein“, betont Sonia Rungg, welche für das HR im Wellnesshotel La Maiena verantwortlich ist. Für sie beginnt jeder Arbeitstag mit einer Runde durch alle Abteilungen. „Ein freundliches Guten Morgen für alle Mitarbeiter. An der Reaktion sehe ich gleich, ob alles passt oder ob es irgendwo Probleme gibt.“ Probleme können durch Missverständnisse unter Kollegen, ein falsch verstandenes Wort, den falschen Ton oder auch aus persönlichen Schwierigkeiten entstehen. „Das Wichtigste in der Zusammenarbeit sind für mich Offenheit und Respekt. Alles gleich ansprechen, proaktiv reagieren.“ Lob und zielführende Kritik.

Teambildung beruht auf gegenseitigem Sich-Kennen und Schätzen

Im Hotel Maiena gibt es jede Woche Abteilungsleitertreffen, wo Rückblick gehalten wird, neue Ziele definiert und Schwierigkeiten angesprochen werden. Sonia Rungg nimmt immer an diesen Sitzungen teil. Beim Frühstück oder Mittagessen der Mitarbeiter setzt sie sich gerne dazu. „Im privaten Gespräch lernt man sich besser, anders kennen und schätzen.“

Teambildungsmaßnahme ist auch der jährliche Betriebsausflug. Aber die Mitarbeiter treffen sich auch ab und zu nach Feierabend. Fern vom Stress der Arbeit kann man die Menschen, mit denen man Tag für Tag zusammenarbeitet, neu erleben und schätzen lernen.

Team auch im Home-Office

Seit der Corona-Pandemie ist das Arbeiten von zu Hause aus sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeiter eine zunehmend attraktive Option. Auch für Kollegen im Home-Office ist Teambildung wesentlich. Gemeinsame (Kurz-)Reisen, die Schaffung eines virtuellen Büros mit Avatar, regelmäßige Telefonmeetings und andere Maßnahmen können dazu beitragen, dass auch, wer zuhause am Bildschirm sitzt, ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln kann, das sich positiv auf die Arbeit auswirkt. Besser im Team!

Sonia Rungg ist Assistenz der Geschäftsleitung und HR-Verantwortliche im Wellnesshotel La Maiena in Marling. Langjährige Arbeitserfahrung im Tourismussektor und in der Hotellerie sowie in der Aufbauphase der Therme Meran. Ihr Credo: Der Schlüssel zum Erfolg sind eine gute Kommunikation, Menschlichkeit und die aufeinander abgestimmte Zusammenarbeit im Team.

© Alle Rechte vorbehalten