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Drahtlos, aber harmlos?

Icon Calendar19.08.2025

Was wir über WLAN-Strahlung wissen

Die zunehmende Nutzung von drahtlosen Technologien wie WLAN (Wireless Local Area Network) hat in den vergangenen Jahren immer wieder Fragen zur möglichen gesundheitlichen Auswirkung elektromagnetischer Strahlung aufgeworfen. Im Fokus steht dabei insbesondere, ob diese Strahlung ähnlich wie bei Mobiltelefonen potenziell gesundheitsschädlich oder gar krebserregend sein könnte.

WLAN und Mobiltelefone senden beide elektromagnetische Felder (EMF) im Hochfrequenzbereich aus. Diese Strahlung ist nicht-ionisierend: Sie hat also nicht genug Energie, um direkt die menschliche DNA zu schädigen oder Zellen zu ionisieren – im Gegensatz zur ionisierenden Strahlung, wie sie etwa bei Röntgenstrahlen vorkommt.

WLAN-Router arbeiten typischerweise bei Frequenzen von 2,4 oder 5 Gigahertz, wobei neuere Standards (z. B. Wi-Fi 6E) auch das 6-Gigahertz-Band nutzen. Die Sendeleistung beträgt meist nur wenige Hundert Milliwatt. Mobiltelefone hingegen senden mit deutlich höherer Leistung, insbesondere bei schlechten Empfangsbedingungen, und in einem ähnlichen Frequenzbereich (meist zwischen 700 MHz und 2,6 GHz).

Expertenbewertung

Die internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), eine Einrichtung der WHO, hat im Jahr 2011 hochfrequente elektromagnetische Felder, wie sie von Mobiltelefonen und WLAN ausgesendet werden, in die Kategorie 2B eingeordnet – „als möglicherweise krebserregend für den Menschen“. Diese Einordnung bedeutet nicht, dass ein kausaler Zusammenhang nachgewiesen ist, sondern dass begrenzte Hinweise aus Studien vorliegen, die ein Risiko nicht ausschließen. Zum Vergleich: Auch Kaffee und eingelegtes Gemüse wurden in diese Kategorie eingestuft. Die WHO selbst betont, „dass nach derzeitiger Studienlage keine nachgewiesenen Gesundheitsrisiken durch WLAN bestehen“. Diese Einschätzung wird auch von verschiedenen nationalen bzw. staatlichen Institutionen geteilt. Die gemessene Strahlungsintensität bei WLAN liegt deutlich unterhalb der international empfohlenen Grenzwerte, die auf Basis thermischer Effekte (Erwärmung von Gewebe) festgelegt wurden.

Unterschiede im Expositionsmuster

Ein wesentlicher Unterschied zwischen WLAN und Mobilfunk besteht in der Art und Dauer der Exposition. Ein WLAN-Router sendet zwar kontinuierlich, allerdings mit sehr geringer Leistung. Die Entfernung zur Quelle ist meist größer, da sich der Router an einem festen Standort befindet. Mobiltelefone hingegen werden oft direkt am Körper getragen oder beim Telefonieren ans Ohr gehalten. Dadurch ist die Exposition lokal wesentlich intensiver.

Mehrere große epidemiologische Studien haben untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Nutzung von Mobilfunkgeräten und einem erhöhten Krebsrisiko besteht. Die Ergebnisse sind nicht eindeutig. Einige Studien deuten auf ein leicht erhöhtes Risiko für bestimmte Hirntumore bei sehr intensiver, langfristiger Nutzung hin, während andere keinen statistisch signifikanten Zusammenhang feststellen konnten. Und für WLAN gibt es bislang kaum Studien, die explizit eine Erhöhung des Krebsrisikos untersuchen – die vorhandenen Daten deuten allerdings nicht auf ein erhöhtes Risiko hin.

Vorbeugen mit einfachen Maßnahmen

Vorsorglich empfehlen einige Fachleute dennoch, die persönliche Strahlenbelastung durch WLAN durch einfache Maßnahmen zu minimieren – etwa durch das nächtliche Abschalten des Routers oder das Platzieren außerhalb des Schlafbereichs. Diese Empfehlungen beruhen nicht auf einem nachgewiesenen Gesundheitsrisiko, sondern verstehen sich vielmehr als Ausdruck eines verantwortungsvollen und bewussten Umgangs mit moderner Technik. 

Und auch beim Handy lassen sich einfache Vorsorgemaßnahmen umsetzen. So empfiehlt es sich, beim Telefonieren ein Headset oder den Lautsprechermodus zu verwenden, um Abstand zum Kopf zu halten. Nachts sollte das Handy idealerweise nicht direkt neben dem Bett liegen – oder ganz ausgeschaltet beziehungsweise in den Flugmodus versetzt werden. Auch regelmäßige Pausen vom Bildschirm tun Körper und Geist gut.

Beste Alternative zu WLAN

LAN (Local Area Network) ist die klassische kabelgebundene Alternative zum WLAN. Dabei werden Geräte wie Computer, Drucker, Smart-TV direkt über Ethernet-Kabel mit dem Router verbunden. Diese Verbindung ist besonders stabil, schnell und abhörsicher – ideal für datenintensive Anwendungen wie Streaming, Online-Gaming, Homeoffice. Da keine Funkwellen genutzt werden, entsteht auch keine zusätzliche elektromagnetische Strahlung. Der Nachteil: Die Flexibilität leidet, und es müssen unter Umständen Kabel verlegt werden.

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