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Jetzt wird es lustig

Icon Calendar16.07.2025

Humor am Arbeitsplatz

Lachen ist erlaubt

Humor ist mehr als nur ein Witz. Er ist Balsam für Körper, Geist und Miteinander. Er entspannt, verbindet und bringt Schwung in den eintönigen Arbeitsalltag. Doch nicht jeder Spaß kommt gut an. Was macht Humor also „angemessen“? Und wie kann er den Teamgeist stärken, ohne jemanden bloßzustellen oder noch schlimmeren Schaden anzurichten?

Es gibt ganz unterschiedliche Definitionen des Begriffes Humor. Der Duden beschreibt Humor als „Fähigkeit und Bereitschaft, auf bestimmte Dinge heiter und gelassen zu reagieren“. Auf karrierebibel.de steht: „Humor ist die Kunst, sich selbst und die Umstände nicht allzu ernst zu nehmen.“ Im digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache heißt es, Humor sei „gelassene Heiterkeit, die den Menschen befähigt, in schweren Situationen eigene und fremde Schwächen zu belächeln und den Mut zu bewahren“. 

Sicher ist: Jeder Mensch hat Humor, nur haben nicht alle den gleichen Humor. Das hat die Wissenschaft herausgefunden. Worüber wir lachen und was wir komisch finden, kann ganz unterschiedlich sein. Manchmal ist es ein Wortspiel, eine Grimasse, eine lustige Zeichnung, ein Witz oder eine unerwartete Situation, die uns zum Lachen bringt. 

Sicher ist auch: Lachen ist gesund. Das belegt die Humorforschung. Demnach fördern Humor und Lachen die bio-psycho-soziale Gesundheit auf verschiedenen Ebenen. Herz-Kreislauf-System, Zwerchfell, Stimmbänder, Gesichts- und Bauchmuskeln werden angeregt, Stresshormone verringert und Glückshormone produziert. Nach der Aufregung durch einen Lachanfall entspannt sich der Körper, die Arterien weiten sich, der Blutdruck sinkt wieder, es folgt ein Entspannungszustand. Wir werden zufriedener und ruhiger und nicht zuletzt kreativ. 

Schwierige Situationen bewältigen

Und was hat das alles mit der Arbeit zu tun, die viele von uns seit vielen Jahren fast täglich durchs Leben begleitet, oft für Stress und Ärger sorgt und eigentlich nur dazu da zu sein scheint, um sich aufs Wochenende zu freuen? Ganz einfach: Angemessener Humor hilft, schwierige Situationen und Konflikte zu bewältigen, interne Spannungen zu lösen, den Zusammenhalt zu stärken. Und nicht zuletzt hilft er Führungskräften, die Kommunikation mit ihren Teams zu verbessern und damit eine positive Arbeits- und Unternehmenskultur zu schaffen. 

Angemessen statt aggressiv

Der Begriff „angemessen“ vor dem Humor ist hier allerdings sehr wichtig. Denn was manche Menschen unter Humor verstehen, hat wenig damit zu tun. Die ständigen zweideutigen Witze des Kollegen, die schadenfreudigen Bemerkungen aus dem Büro nebenan, die abwertende Ironie der Vorgesetzten – dieser Humorstil hilft niemandem. Ganz im Gegenteil: Er kann bei den Be- bzw. Getroffenen auch psychische Probleme auslösen, wenn sie ohnehin nicht mit Selbstwert beschenkt sind. Oder: Er löst Ärger und Protestverhalten aus, wenn jemand ständig unter der Gürtellinie angegriffen wird. Da spricht man dann von aggressivem Humor – und der hat mit Entspannung rein gar nichts zu tun.

Also, was macht Humor eigentlich „angemessen“? Nun, der Schlüssel liegt in der Authentizität. Humor darf nicht wie ein aufgesetztes Kostüm wirken. Witze auswendig lernen, ist da nicht die Lösung. Vielmehr geht es darum, mit einer positiven Einstellung zur Arbeit und einem guten Gefühl für die Leute im Team den richtigen Moment zu finden. Wer sich selbst als „besser“ als der Rest des Teams empfindet, wird in Sachen Humor eher auf Granit beißen. Aber es kommt bestimmt gut an, wenn die Führungskraft hin und wieder sich selbst aufs Korn nimmt – das zeigt, dass man auch mal über sich selbst lachen kann, und macht nahbar und sympathisch. Das heißt nicht, dass man ständig den Firmenclown spielt. Es geht eher darum, Situationen mit einem Augenzwinkern zu begegnen, Konflikte mit einer Prise Humor zu entschärfen und auch in stressigen Momenten die Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit zu halten.

Wie wär’s mit Humortraining?

Sie sind grundsätzlich ein ernster Mensch? Keine Sorge! Humor ist wie ein Muskel. Er wird stärker, je mehr man ihn trainiert. Mit der richtigen Portion Übung wird Humor zu einem festen Bestandteil Ihres Repertoires. Es gibt sogar geschulte Humortrainer, die Führungskräfteseminare abhalten. Eine der wichtigsten Regeln ist dabei: Langsam anfangen, denn auch im Fitnessstudio startet niemand mit der schwersten Hantel. Überlegen Sie sich einfach 2 oder 3 Begebenheiten aus Ihrem Alltag, in denen Ihnen etwas Lustiges passiert ist oder in denen andere über Sie gelacht haben. Diese kleinen Schätze können Sie dann in passenden Momenten hervorholen.

Ein weiterer Trick: Beobachten Sie sich und Ihr Team öfter mal aus der Vogelperspektive – als wären Sie ein unsichtbarer Beobachter, der die Bühne von oben betrachtet. Und dann werden Sie feststellen: Wir sitzen alle im selben Boot. Vielleicht strampeln wir ein bisschen unterschiedlich, aber irgendwie kommt doch jeder ans Ziel – manchmal mit einem Lächeln, manchmal mit einem Stoßgebet. Aber immer mit Humor.